Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf – es kommt nur auf die Entfernung an.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 – 1916)
Einige einleitende Worte zur Rationaliät des Menschen
Im unserem schönen Abendlande wurden von alters her große Stücke auf die menschliche Vernunft gehalten. Insbesondere seit der Aufklärung erhoffte man sich die Lösung aller Menschheitsprobleme durch Anwendung von rationalem Denken, das uns einerseits die Geheimnisse der Natur entschlüssele und so nutzbar mache, und darüber hinaus das soziale Miteinander mittels vernunftgemäßer Reformen der Gesellschaft verbessere. Das klassische Menschenbild des 18. und 19. Jahrhundert war das des zoon logikon, des animal rationale [1], und die Menschheit, so schien es damals vielen, werde auf den Schwingen der Vernunft einer strahlenden Zukunft des immerwährenden materiellen und geistigen Wohlstands entgegen fliegen.